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Könnten Datenschutzverletzungen aufgrund verwendeter Sharebuttons die nächsten Anlässe für Abmahnungen werden?

Im Forum von Elmastudio wies ein User auf die in den Elma-Themes verwenden „normalen“ Sharebuttons hin. Bei den neueren Themes sind die Buttons in der Datei share.php (im Theme-Verzeichnis) organisiert. Möchte man also diese gegen die im Forum-Beitrag empfohlenen PluginLösungen austauschen, ist bei dieser Datei anzusetzen.

Natürlich geht auch mir die deutsche Abmahnpraxis gewaltig auf den Senkel. Ich habe deshalb zu dieser Frage im Elma-Forum folgende Meinung kundgetan:

Bekannt sind diese Gefahren schon lange. Vermutlich kannten auch viele (Blogger jedenfalls) die Gefahren, die in der Nutzung der Like-it-Buttons von Facebook oder Google+ liegen.

Jetzt gibt es die 1. Abmahnung für ein Thumbnail, das via Facebook geteilt wurde. Der Wahnsinn ist also (jedenfalls in Deutschland) noch längst nicht zu Ende.

Die angesprochenen datenschutzkonformen Lösungen sind vielleicht aus juristischen Gründen den von Elma verwendeten Buttons vorzuziehen, nur muss jeder Blogger das mit sich selbst ausmachen. Er hat ohnehin alle Risiken allein zu tragen.

Vielleicht wäre Elmastudio gut beraten, die Share.php mit entsprechenden WARNHINWEISEN zu versehen. Zudem sollte noch der Tipp gegeben werden, dass Bloggen (in Deutschland) generell gefährlich sein kann für das eigene Bankkonto.

Alle deutschen Blogger sind grundsätzlich und allzeit als potenzielle Opfer maximal gefährdet.

Sie können jederzeit wegen geringster “Vergehen” (sagen wir das Teilen eines ungefähr briefmarkengroßen Fotos mit einer Schöpfungshöhe die, jedenfalls wenn man einen halbwegs gesunden Menschenverstand walten lässt, gegen NULL geht) belangt werden, weil der deutsche Gesetzgeber es nicht auf die Reihe bekommt, zeit- und sachgerechte Lösungen in den Gesetzgebungsprozess einzubringen.

Man muss nur danach fragen, wem diese “Nachlässigkeit” nutzt. In Deutschland wird sich aufgrund der Voraussetzungen sobald nichts ändern. Ein Blick auf die in den Parlamenten vertretenen Berufsstände erklärt alles! Selbst die Rechtsanwälte, die sich gegen die antiquierte Rechtspraxis wenden (mit Blogeinträgen z.B.) verdienen letztlich an den Versäumnissen, für die unser Gesetzgeber gesorgt hat.

Die Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen bei Fotos nehmen seit einiger Zeit sehr stark zu. Ich habe den Eindruck, die meisten Abgemahnten zahlen die geforderten Beträge und nehmen danach Abstand vom Bloggen. Das ist zwar sehr verständlich. Mich macht das sehr wütend, zumal m.E. das Interesse am Bloggen generell (jedenfalls in Deutschland) stark zurückgegangen ist.

Und der Gesetzgeber schaut weiter zu und macht nichts!

Foto: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de

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4 Gedanken zu „Könnten Datenschutzverletzungen aufgrund verwendeter Sharebuttons die nächsten Anlässe für Abmahnungen werden?“

  1. Ich muß mal ganz ehrlich sagen, wegen Facebookfotos abmahnen finde ich bei genauerer Betrachtung gar nicht mal so unverständlich. (zugegebenermaßen muß ich mir da auch selber etwas an die Nase fassen – ein Link ist halt verdammt schnell ins Profil gekleistert, und das Vorschaubild zu deaktivieren vergesse ich ebenfalls gerne. Inzwischen weniger – die Routine schleicht sich langsam ein 😛 )
    Zumindest bei den Share Buttons müßte es eine Möglichkeit geben, die Vorschaubilder standardmäßig zu deaktivieren – oder es gibt eine andere Lösung im Blog selber). Jedenfalls bereiten mir die Vorschaubilder auch einige Kopfschmerzen.

    Einfach deshalb, weil Facebook abartige AGBs hat. Die sind nämlich genauso, wie die heiß diskutierten Änderungen bei Instagram – sprich: Facebook bekommt eine unbefristete Lizenz, geistiges Eigentum an Dritte zu verkaufen. (bei Facebook heißt das IP-Inhalte und der Absatz hat es in sich). Da *kann* schnell ein Schaden für den Fotografen entstehen.
    Übrigens fand ich in dem Zusammenhang die massenhaften Accountlöschungen bei Instagram nach der AGB-Änderung interessant: alles teilen, aber bitte nicht meine Fotos – das zeigt wieder einmal sehr schön die Doppelmoral der Internetnutzer 😉 Das aber nur am Rande…

    Was Facebook nun mit den Fotos macht? Ist das wirklich nur ein Vorschaubild, oder wird die hochauflösende Variante irgendwo zur weiteren Verwendung gespeichert und erst dann das Thumbnail generiert und auf der Pinnwand eingefügt? Man weiß es nicht – und bei der überaus transparenten Politik von Facebook werden wir es wohl auch nie erfahren.

    (in dem Zusammenhang frage ich mich manchmal, woher die Fotos für Anti-Alkoholplakatwände kommen – die sehen teilweise schon so aus, als ob sie von einem Facebookprofil kommen könnten 😉 )

    Übrigens noch eine kleine Anmerkung zu der aktuellen Abmahnung: das Foto, um das es geht, wurde gewerblich verwendet und einfache Regeln zur Verwendung des Fotos wurden nicht beachtet. Offenbar nicht nur auf Facebook – denn ein weiteres Foto, das übersehen wurde, wurde nach der Abmahnung gelöscht. Beide waren angeblich auf einem Blog, von denen ein Eintrag auf Facebook geteilt wurde. Das ist jedenfalls die Darstellung der Fotografin. Aber das sind ja nur unwesentliche Details, die man bei einem Shitstorm sachlichen Berichterstattung unter den Teppich kehren kann 😉

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  2. Jetzt gibt es die 1. Abmahnung für ein Thumbnail, das via Facebook geteilt wurde. Der Wahnsinn ist also (jedenfalls in Deutschland) noch längst nicht zu Ende.

    Das ist wieder so ein Beispiel, bei dem man den Eindruck gwinnen kann, daß Juristen und deren Mandanten eine sehr starke Lobby haben. Vielleicht liegt es daran, daß viele Abgeordnete Juristen sind…
    Es macht mich wütend, wie Internet-ignorant unsere Legislative immer noch ist. Es ist wirklich ein Minenfeld, in das man sich schreibt, will man sich im Internet nicht nur mit ein paar Gefällt-mirs ausdrücken.

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  3. Es gibt keine Möglichkeit, über einen Schalter die Miniaturbilder grundsätzlich auszuschalten. Das ist schon mal das Eine. Dass viele Leute von der Gefahr gar nichts wissen ist die Zweite. Leider schützt Unwissenheit vor Strafe nicht. Aber diese sonnigen Regelungen gibt es ja ohnehin ausschließlich in Deutschland. Und der Gesetzgeber wird daran sobald nichts ändern. Hatten wir ja, das Thema.

    Ich habe die Ausgabe von Vorschaubildern, falls sie bei geplusten Beiträgen „durchrutschen“ via CSS im Blog unterdrückt. http://goo.gl/FD8aZ. Die Lösung, die Miniaturbilder komplett abschalten zu können wäre aber wesentlich effizienter.

    Ich halte die deutsche Abmahnpraxis für puren Wahnsinn. Aber das passt in die Zeit, in der Juristen und Beamte unser Leben bestimmen.

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  4. Ja, es liegt daran, dass alle Parlamente von Juristen beherrscht werden. Die sorgen schon dafür, dass die Pfründe ergiebig bleiben. Außer ein paar doofe Blogger interessiert das ja keinen. Und ein Shitstorm ebbt so schnell ab, dass darüber keine Bewegung entstehen kann, die nachhaltig an den Voraussetzungen etwas ändern würde.

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