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Private Vorsorge wird von diesem Staat nicht belohnt, sondern bestraft

Auch bei mir steht die Auszahlung einer privaten Lebensversicherung an. Juhu! Lange genug haben wir gespart. In den 1980er Jahren habe ich eine Versicherung abgeschlossen, die zum Teil vom Arbeitgeber und zum anderen Teil von mir bezahlt wurde. Solche Modelle haben viele Menschen gern genutzt. Schlecht informiert, wie wir Deutsche angeblich in Finanzfragen nun mal sind, habe ich die nun folgende Geschichte nicht für möglich gehalten. Der am 16.11. von

Auch bei mir steht die Auszahlung einer privaten Lebensversicherung an. Juhu! Lange genug haben wir gespart. In den 1980er Jahren habe ich eine Versicherung abgeschlossen, die zum Teil vom Arbeitgeber und zum anderen Teil von mir bezahlt wurde. Solche Modelle haben viele Menschen gern genutzt.

Schlecht informiert, wie wir Deutsche angeblich in Finanzfragen nun mal sind, habe ich die nun folgende Geschichte nicht für möglich gehalten.

Der am 16.11. von ZDFzoom gezeigte Beitrag hat mich beunruhigt. Steuern, das hatte ich schon recherchiert, bezahle ich auf diese Lebensversicherung nicht, weil sie lange vor dem Stichtag abgeschlossen wurde.

Aber wie verhält es sich mit dem Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil der privaten Lebensversicherung, die nach der Gesundheitsreform von Ulla Schmidt aus dem Jahre 2004 vom Versicherungsnehmer zu entrichten ist? Ist es tatsächlich möglich, eine lange vor diesem Termin abgeschlossene Versicherungen im Nachhinein mit neuen Konditionen zu belegen? Ich bin immer davon ausgegangen, dass es einen Vertrauensschutz (Bestandsschutz) gibt, der auch Versicherungsnehmer vor etwaigen Änderungen schützen würde. Selbst dann, wenn sie vom Staat kommen sollten.

https://youtu.be/gQlPD-K3VIc

Da hab ich mich aber gründlich geirrt!

Es ist nicht so besonders, dass ein Versicherungsnehmer die Art Lebensversicherung nachträglich auf sich überschreiben lässt. 1995 habe ich aufgrund des Konkurses meines damaligen Arbeitgebers die Lebensversicherung privat übernommen habe und seither allein bezahlt.

Man sollte deshalb also sicher annehmen können, dass unter dieser Voraussetzung höchstens die aufgelaufenen Werte bis 1995 mit den infrage stehenden Krankenversicherungsbeiträgen belegt werden können.

Meine Frau will es nicht glauben. Sie hält an ihrem Urvertrauen an unseren Staat fest Ich fürchte, sie wird demnächst eines Schlechteren belehrt werden.

Nach meinen Recherchen sieht es so aus: Unser Staat scheißt auf Bestandsschutz. Es wird zugunsten der seit Jahrzehnten ach so leidenden Krankenversicherungen (in welchem Umfang wurden gleich noch die Vorstandsgehälter in den letzten Jahren erhöht?) an die Lebensversicherungen aktueller und künftiger Rentner herangegangen – ohne Rücksicht auf Verluste.

Für Leute, die nicht, wie ich, freiwillig versichert waren, hat das Bundesverfassungsgericht diese unerhörte Regelung aufgehoben. Freiwillig Versicherte müssen löhnen! In meinem Fall rechne ich mit mehreren Tausend Euro, die ich an meine Krankenkasse abdrücken darf.

Das ist bitter. Vor allem, wenn ich dann höre, wie dieser Fuzzi-Staatssekretär Jens Spahn in dieser Angelegenheit daherschwadroniert (s. Beitrag). Wie viele andere Glanzleistungen stammen auch diese von einer rot-grünen Regierung.

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4 Gedanken zu „Private Vorsorge wird von diesem Staat nicht belohnt, sondern bestraft“

  1. Versicherungen?? Nur noch die nötigsten: Haftpflicht-, Unfall.

    Lebensversicherungen schon lange nicht mehr. Auch wenn es eher aus finanziellen Gründen war, das sie gekündigt wurden

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  2. Nun ja, Marcus. Mir bleibt ja trotzdem was übrig. Aber generell ist Misstrauen absolut angebracht. Die beiden Parteien haben bei mir verschissen bis in die Steinzeit, wenn sich das alles als zutreffend erweist. Und dann wundern sich unsere Parteien über das Verhalten der Bürger. Das ist echt krass.

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  3. Die Erkenntnis: zu spät gelernt!

    Das ist es, was ich vor einigen wenigen Jahren erst gelernt habe. Private finanzielle Altersvorsorge sollte man wirklich rein privat machen: Ohne Staat, also ohne jede staatliche Förderung, die sowieso jederzeit wieder kassiert werden kann, ohne (mit dem Staat engstens lobbyistisch verbündete) Versicherungen. Man selbst ist dabei nämlich unter Garantie niemals der Gewinner.

    Das heißt, völlig eigenverantwortlich Geld wohlüberlegt und sehr langfristig (25, 30 Jahre und mehr) in (auch dividendenstarke) Aktien und Indexfonds (ETFs) anlegen.

    Das hat neben der langfristigen Rentabilität den Vorteil, dass man eigenverantwortlich handeln kann und sich selbst am Wirtschaftskreislauf beteiligt, dass man keine unverständlichen Verträge abschließt, die bei Bedarf von der Gegenseite sowieso (mit staatlicher Unterstützung) sabotiert werden können.

    Das hat natürlich den „Nachteil“ (natürlich ist das ein Vorteil!), dass man sich selbst um seine wirtschaftlichen Angelegenheiten kümmern muss, was etwas Lernen und geistige Arbeit erfordert.

    Schade, dass wir Deutsche das irgendwie nicht können (sollen??*)). Wir verschenken lieber im Jahr rund 200 Mio Euro, weil wir unser (meins nicht mehr) Geld auf wertlosen Sparkonten und anderen wertlosen Anlageformen vergammeln lassen, anstatt dass wir… siehe oben.

    Ich habe vor wenigen Jahren erst damit angefangen, schade, dass ich auch erst so spät auf diese Idee kam, denn es ist wirklich ein ganz anderes Gefühl, die finanziellen Geschicke in meiner eigenen Hand zu haben. (Und es kommt am langen Ende einfach mehr dabei raus…)

    Andererseits fürchte ich, dass es unserer Politik und Versicherungswirtschaft ganz Recht ist, so wie es ist, denn Menschen fest in Verträgen zu haben, ist auch eine Form von Berechenbarkeit und Kontrolle.

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  4. Gewinner will ich ja gar nicht unbedingt sein. Fair behandelt werden möchte ich allerdings. Weil das nicht zu erkennen ist, bin ich jetzt echt sauer. Interessiert zwar keinen – aber trotzdem 🙂

    Hätte ich damals gewusst, wie die Zinsen jetzt sind, hätte ich es wohl schon deshalb ganz anders entschieden.

    Für mich persönlich stimmt der oft formulierte Vorwurf, dass ich mich viel zu wenig um diese Dinge gekümmert habe. Diese Sachen haben mich nie interessiert. Ich hasse alles, was mit Geld zu tun hat. Es zu haben stört mich nicht so sehr.

    Wenn abends die Börsennachrichten laufen krieg ich Plaque. Aber trotzdem kommen sie jeden Tag, immer und immer wieder – außer am Wochenende [sic?].

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