Autofahrer sind kein Kroppzeug

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Es stört mich, wenn die AfD und ihre Anhängerschaft jedes einzelne Verbrechen von Migranten dazu nutzen, allgemeine Vorurteile gegen Geflüchtete zu schüren. Die öffentliche Berichterstattung bietet leider häufig die Grundlage, nicht nur die BILD-Zeitung. Unsere Medien machen es der AfD zu leicht.

In Berlin hat ein Autofahrer einen Unfall verursacht, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Das Auto war ein SUV.

Ein schreckliches Unglück, das unter normalen Umständen Beileidsbekundungen an die Familien der Opfer aber keinen scharfen gesellschaftlichen Diskurs ausgelöst hätte. Die Auswirkungen waren und sind bei der IAA in Frankfurt zu besichtigen. Ob die Initiatoren von anderen Motiven geleitet sind und ob sie tatsächlich gegen den Klimawandel protestieren wollten, ist mir egal. Sie haben in meinen Augen die Toten von Berlin für ihre Zwecke zu instrumentalisieren versucht. Das ist nicht nur schäbig, es ist ein Vorgehen, dass unter gar keinen Umständen zu tolerieren ist.

Nach dem Ereignis hat sich eine radikale (links-grüne) Bewegung ermächtigt, den Kampf gegen das Auto und insbesondere, quasi aus aktuellem Anlass, gegen SUV-Fahrer zu initiieren. Mich erinnert das an die Vorwürfe, die viele an die AfD und ihre Anhängern richten. Für jede Tat eines Flüchtlings sind „die“ Geflüchteten ganz allgemein verantwortlich.

Jetzt werden alle SUV – Fahrer in einen Topf geworfen.

Neben den massiven Vorwürfe gegen SUV’s und ihrer Fahrer wird das Auto allgemein zur Zielscheibe von Umweltaktivisten. Sie führen sich auf, als müssten sie hier und heute einen heiligen Krieg führen müssen. Sie glauben sich dem einen großen, gemeinsamen Ziel verschreiben zu müssen, die Erde vor ihrer Zerstörung durch zu viele gleichgültige Autofahrer zu retten.

Vergangenen Donnerstag war eine der Initiatorinnen der IAA – Aktion bei Maybrit Illner zu Gast. Tina Velo wirbelte mit Gesten und reizender Mimik, während ich mich fragte, wie es dem inzwischen ja zurückgetretenen VDA-Präsidenten, Bernhard Mattes, gelingen konnte, diese Dame als trojanisches Pferd zu platzieren. Mehr hätte keiner den hehren Zielen schaden können. Ich war danach jedenfalls viel näher bei Kretschmer und sogar bei Herrn Diess, VW – Chef als bei den Zielen, die Velo beschrieb.

Nach den friedlichen Protesten am heutigen Tag vor den Toren der IAA sagte Velo: “ ❝ Wir sind sehr zufrieden, haben ein klares Zeichen gesetzt gegen diese Messe und die Autoindustrie ❞ und ❝ Wir wollten nicht Messebesucher treffen, sondern die Autohersteller ❞. Mit Verlaub, aber die Proteste waren sehr wohl auch an alle Autofahrer adressiert. Nichts gegen die Klimabewegung, die sehr wichtig finde. Aber solche Aktionen (inbesondere der Fokus auf SUV’s) sind sehr kontraproduktiv. Außerdem erinnern mich solche Aktionen eher an die Methoden derer, gegen die „wir“ bisher gemeinsam gekämpft hatten.

Ich mag übrigens keine SUV’s und werde mir sicher auch keinen kaufen. Obwohl ich älter bin und mir so’n Ding vielleicht auch leisten könnte. Dafür brauche ich nicht den Anstoß solcher unausgegorenen und aggressiven Initiativen.

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