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Malu Dreyer: →Ich brauche ein paar Sätze des Mitgefühls←

Mal schauen, wie lange sich Malu Dreyer noch als Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz halten wird. Der Fall Spiegel hat gezeigt, dass unsere investigativen Journalisten nicht locker lassen, insbesondere natürlich dann, wenn sie bei Springer-Produkten ihrer Arbeit nachgehen.

Focus unterstützt als rechtes Medium nur zu gern. Frau Dreyer soll (auch in diesem Fall spielt, wie bei Frau Spiegel, ein Chat-Leak eine Rolle) Mitarbeiter Hilfe suchend um ein paar Sätze des Mitgefühls gebeten haben. Das darf ja wohl nicht wahr sein, nicht wahr?

Nun gibts im Ahrtal einen großen und vielleicht sogar berechtigten Ärger über die Arbeit der rheinland-pfälzischen Landesregierung.

Es soll nicht so richtig weitergehen, die finanzielle Unterstützung ist längst nicht so geleistet worden, wie Politiker das in ihrem üblichen Leichtsinn versprochen hatten. In diesem Fall sind aber so viele Menschen betroffen, dass sich Versäumnisse und Nachlässigkeiten nicht einfach unter den Teppich kehren lassen. Außerdem schaut die Republik, in diesem Fall auch Dank unserer Medien, immer wieder zu den Menschen, die von diesem schweren Unglück so unglaublich hart getroffen wurden.

Nun, ich dachte, nur Olaf Scholz sei nicht in der Lage, Sätze des Mitgefühls auszusprechen, wenn ihm diese nicht jemand zuvor aufgeschrieben hat. Oder hat Scholz jemand dabei beobachtet, dass er in den letzten Monaten einen wichtigen Satz nicht abgelesen hat?

Im Ernst: Der Punkt ist, dass Politiker sich auch knappe Statements vermutlich von ihren Presseabteilungen zur Sicherheit vorarbeiten lassen. Ob das nun als besonders professionell anzusehen ist oder die von Medien nahegelegte Annahme als Bestätigung des Verdachts zu gelten haben, dass Politiker nur das besonders sorgfältig behandeln, was ihr persönliches Image betrifft, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die deutsche Presse hilft Ihnen dabei gern.

Es passt jedenfalls in mein Bild, das ich mir über die Verantwortlichkeiten unserer Medienvertreter seit Langem gemacht habe. So genannte Journalisten suchen im Dreck bis sie (notfalls durch das Belauschen von -privaten?- Chats) Hinweise auf ein vermeintliches Fehlverhalten finden. Solche Fälle werden spätestens dann aus der Schublade geholt, wenn ohnehin etwas anliegt. Sagen wir, wenn die Unzufriedenheit der Bewohner des Ahrtals oder anderer Krisenregionen, so vernehmlich anschwillt, dass die Suche nach den Verantwortlichen erhöhte Auflage und Klicks versprechen.

Ihr seid so Scheiße! Kein Wunder, dass sich manche (45 % im Osten) in einer Scheindemokratie wähnen. Es liegt für mich weniger an „den Politikern“ als vielmehr an den Journalisten, die ihr größtes Pläsier darin gefunden zu haben, Politiker und unser Land bloßzustellen.

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