Medien

Einseitigkeit deutscher Medien wird immer auffälliger

∼ 5 Min. Lesezeit

Albrecht Müller von den Nachdenkseiten schrieb kürzlich etwas über die Einseitigkeit von deutschem Kabarett und Satire. Ich habe das hier schon mehrfach angemeckert. Nun, Links-Grün ist eben auch dort so dominant, dass solche Feststellungen unumgänglich werden.

Das alles heißt für die Anhänger links-grüner Politik überhaupt nichts. Wer sich einmal auf der Seite der absoluten Wahrheit und dem Richtigen verpflichtet hat, lässt sich so leicht von überhaupt nichts mehr abbringen.

Differenz zwischen Beitrag und Meinung?

Mir geht meine zunächst noch schleichende, aber zuletzt immer mehr Fahrt aufnehmende Einsicht in die krasse Schieflage selbst auf den Zeiger. Wer wirft schon gerne seine ehemaligen Überzeugungen über Bord. Angesichts der vielen Ungewissheiten wäre doch das andere Extrem, das viel bequemere und beruhigendere, nicht wahr?

Ebenfalls bei den Nachdenkseiten habe ich einen Artikel gelesen, auf den mich Köppels „Weltwoche-Daily“ aufmerksam gemacht hat. Es geht wie so häufig bei Köppel und anderen Rechtsauslegern zunächst einmal um die eigene, kontroverse Abneigung gegen die vor allem deutschen öffentlich-rechtlichen Sender. Dass Ähnlichkeiten in der Schweiz und Österreich bestehen, verschweigt Köppel nicht.

Gerade der Streit der letzten Wochen war wieder besonders geprägt von der öffentlichen Berichterstattung und der dort unübersehbaren Einseitigkeit. Dass sich diese nicht etwa auf ARD ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle reduzieren lassen, ist schlimm. Die Dominanz des links-grünen Moralismus in der deutschen Presse ist definitiv unübersehbar.

Warum so einseitig?

Woher kommt die Einseitigkeit? Natürlich zum einen daher, dass viele Journalisten in den öffentlich-rechtlichen Sendern eher links-grüne Sympathisanten sind. Dagegen ist nichts zu sagen. Warum sollte es falsch sein, seine politische Gesinnung in Beiträgen sichtbar werden zu lassen, auch wenn es sich nicht um erkennbare Meinungsbeiträge handelt? Solange man sich dazu bekennt und keine Neutralität für sich beansprucht. Aber genau das passiert ja nicht. Sie sagen das eine und tun das andere.

Jetzt wurde aufgedeckt, dass beträchtliche Geldzahlungen seitens der Regierung an so viele Journalisten erfolgten, dass man sich nur noch wundern und dann schütteln muss. Keine Verschwörungstheorie scheint mehr abstrus genug, um nicht einen wahren Kern zu offenbaren.

Über wenige Jahre wurden Hunderttausende Euro an Journalisten ausgezahlt. Die 200 ZahlungsempfängerInnen waren überwiegend JournalistInnen, die beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig sind.

Und die Aufzählungen sind vielleicht nicht einmal vollständig:

Die meisten Fragen wirft aber die offensichtliche Leerstelle in der Aufzählung der Bundesregierung auf: Das Auswärtige Amt (AA) unter Annalena Baerbock. Während Bundeskanzleramt, Bundespresseamt, Bundesverteidigungsministerium, das Justizministerium und fast ausnahmslos alle anderen Ministerien die Hosen runterlassen in Bezug auf ihre Zahlungen an Journalisten für diverse Tätigkeiten, sucht man das AA in der Aufzählung vergeblich.

Quelle: Nachdenkseiten

Ich bin gespannt, wie das mit der Berichterstattung über die mögliche Beteiligung einer Pro-Ukrainischen Gruppe an der Zerstörung der Nord-Stream-Pipeline weitergeht bzw., was auch immer weiter berichtet wird.

Warum sollten Ermittlungen einer multinationalen Rechercheeinheit plus denen des Bundeskriminalamtes und der zuständige Generalbundesanwalt eigentlich mehr erfahren, als die mit absoluter Gewissheit in diesem Fall ermittelnden verschiedenen in- und ausländischen Geheimdienste?

Zurückhaltend und einseitig

Ich empfinde die sehr zurückhaltende Berichterstattung als entlarvend. Wer fragt ernsthaft, ob der Kanzler auf dem Stand der Dinge wäre? Sollte sich erweisen, dass Ukrainer am Anschlag beteiligt waren, dürfte fast als sicher gelten, dass die Amis davon wussten. Insofern könnte Hershs Enthüllung am Ende doch eine mit Gehalt gewesen sein?

Die Fragen, die sich solchen Vermutungen und Möglichkeiten anschließen, liegen auf der Hand. Roderich Kiesewetters (CDU) Sorge geht dahin, dass der Rückhalt der deutschen Bevölkerung für die Unterstützung der Ukraine sich ins Gegenteil verkehren könnte, wenn diese Sache nicht rasch vom Tisch geräumt werde.

Er ermahnt Scholz‘ Regierung und prangert schon wieder schlechte Kommunikation an. So ein Naseweis! Er hält sich, wie viele aus der Union, für ganz besonders clever. Dabei weiß er, egal, was Scholz dazu sagen würde, immer wäre es falsch und würde einem Teil der Bevölkerung ohnehin nur Wasser auf die Mühlen ihrer Skepsis sein. Und außerdem gilt auch hier der unvergessene Spruch Thomas de Maizière: „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.“

Quelle Featured-Image:

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4 Gedanken zu „Einseitigkeit deutscher Medien wird immer auffälliger“

  1. Als links-grün würde ich das nicht bezeichnen. Das ist zwischen Hofberichterstattung mit wokem Anstrich und konservativ im amerikanischem Sinne. Auch sehr interessant, wenn man von DLF auf MDR Aktuell und zurück schwenkt.
    Auch lustig, wenn DLF zwar den Rating bringt, aber seine Texte einkürzt. Immer im Sinn der Propaganda.

    Schön ist auch, wie sie den Tag anfangen. Rührstücke aus dem Krieg (Ukraine), gefolgt von Fussball, Wetter mit lachender Moderation und abschließend gibt es dann Wirtschaftszahlen, die eh keiner, selbst nicht die im Studio verstehen. Aufgemischt wird das mit Transthemen um dann den Mädels am Frauentag zu empfehlen, doch bitte rechtzeitig in Aktien zu machen, damit das mit der Rente noch was wird.

    Selbst Kultursendungen über Bücher oder Musik werden in den Kontext vom Ukrainekrieg oder Transgender gestellt. Alle 8 Tage wird dann kurz der Jemen in einem Absatz behandelt, ohne zu erwähnen, worum es dort eigentlich geht.

    Falls in der Zwischenzeit in Iowa allerdings ein Sack Weizen umgekippt ist, erfährst Du es dort als Eilnachricht.

    Sollten andere Länder Europas vorkommen, so gilt das Paretoprinzip. 20 % sind dem eigentlichem Land geschuldet, der Rest hat einen propagandistischen Bezug zur Ukraine, der wie auch immer geartet ist. Es gab sogar schon Tierschutzberichte mit dem Bezug.

    Das alles ist ganz schön gruselig.

    Nichts gegen Transthemen. Das kann mitunter sogar interessant sein, aber oftmals fühlt man sich doch eher, wie in einer schlechten Komödie: „Früher war es so geregelt, dass jeder seine Alte vögelt, heute ist es so verzwickt, dass alles durcheinanderfickt!“

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  2. Du hast die Klimakatastrophe nicht erwähnt. Die kommt auch überall vor. Auch in Satire und Kabarett. Und zwar immer mit dem gleichen grünen Zungenschlag. Gott sei Dank gibt es gelegentlich auch Lichtblicke. Dafür muss man nicht mal die „alternativen Medien“ (aka links- und rechtsextrem) aufzählen. Aber die durchschlagenden Konsequenzen selbst bei brenzligen Themen fehlen irgendwie. Da wird etwas „ausgegraben“ und es passiert… NICHTS. Prof. Mausfeld hat das mal in einem interessanten aber leider nicht für jeden zugänglichen Vortrag (ich meine intellektuell zugänglich) ausgeführt. Tröpfeninfektionen sind halt nur wirkungsvoll, wenn es sich um biologische Reaktionen handelt.

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  3. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing, heißt es so schön und da ist was dran. Mir geht es wie Dir, ich habe einige, eigentlich unumstößliche Wahrheiten als unwahr hinnehmen müssen.

    Journalisten haben den Auftrag die Regierenden kritisch zu begleiten. Sie sollen die Regierung kontrollieren, indem sie über tatsächliche Begebenheiten berichten. Stattdessen erleben wir eine Berichterstattung, die den Kurs der Bundesregierung massiv unterstützt, von einigen lobenswerten Ausnahmen mal abgesehen die an fünf Fingern abzuzählen sind. Die Berichterstattung vermischt sich zudem zunehmend mit manipulativen Meinungsäußerungen.

    Ich bin manchmal regelrecht fassungslos, mit welcher Leichtigkeit die Presse ihre Prinzipien über Bord wirft. Der große „Hajo“ Friedrichs sagte einmal, dass das Grundprinzip des Journalismus darauf beruht, als Journalist Distanz zu wahren und sich niemals mit einer Sache gemein zu machen, auch nicht mit einer guten.

    Wir erleben derzeit vielfach genau das Gegenteil.

    Zumindest wissen wir jetzt auch warum.

    Geld regiert nunmal die Welt.

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  4. @Peter, es begab sich vor langer Zeit, dass der kleine Horst glaubte, in einem Land zu leben, in dem es fast keine Korruption gibt. Er sah mit entsetzten Augen nach Italien, in dem dieses Verbrechen an der Tagesordnung zu sein schien. Gut, dass wir in diesem tollen Deutschland leben.

    Inzwischen – es hat gedauert – hat der dicke Horst gewaltig dazugelernt. Er hat das Vertrauen in die Verantwortlichen im eigenen Land verloren. Es sind weniger die Fragezeichen, die verunsichern, es ist die Masse der Gewissheiten, die sich auftürmen.

    Meine Fresse, war ich naiv!

    Das mit der Presse, die wir als 4. Gewalt verstehen wollten, erfüllt für mich den Tatbestand des Hochverrats. Journalisten, die für die Politik arbeiten, sind nicht als Journalisten, sondern als Hochverräter wahrzunehmen und zu behandeln. Inwieweit diese Entwicklung damit zu tun hat, dass längst die Existenzfrage der Branche aufgeworfen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Wie es jetzt läuft, kann es nicht bleiben. Da helfen auch die so genannten Recherchenetzwerke nicht.

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